Pressestimmen zur CD-ROM Zoos in Deutschland

Drei Beispiele aus Fachpublikationen:

Der Zoofreund 1/99 ** ZGAP-Mitteilungen Juni 99 ** Wunderwelt Zoo 3/99


"Der Zoofreund", renommierte Zeitschrift der Zoofreunde Hannover e.V. (Redaktion Frank-Dieter Busch) testete drei CD-ROMs über Zoos mit dem Fazit: Nur die CD-ROM "Zoos in Deutschland" von NaturSpot.de ist empfehlenswert: Test Zoo-CD-ROMS in Heft 1/99

Multimedia ist das Schlagwort des Jahrzehnts. Nicht nur fortschrittliche US-Zoos ergänzen ihr Informationsangebot mittlerweile durch Computerterminals. Vereinzelt finden sich solche Geräte auch schon in deutschen Zoos, und manche Zoos produzieren bereits CD-ROMs, die die Besucher erwerben und auf dem heimischen PC abspielen können. Doch inzwischen gibt es auch einige Silberscheiben, die einen Überblick über die Zoos in Deutschland geben. Drei davon haben wir für Sie getestet.

Auf der CD-ROM "Zoos & Co." von AND Software sind etwa 90 Zoos und kleinere Parks vertreten. Wahlweise nach Bundesländern oder willkürlich nach Art des Zoos zusammengefaßt, sind sie in unübersichtlichen Verzeichnissen aufgeführt oder lassen sich auf einer von Symbolen fast verdeckten Deutschlandkarte auswählen. Deren recht brauchbare Zoom-Funktion zeigt immerhin auch die meisten Bundesstraßen. Hilfe bei der Anfahrt bieten die locker darauf verstreuten Symbole allerdings kaum. In der alphabetischen Sortierung nach Eigennamen finden sich alle "Zoos" unter "Z", mit Ausnahme natürlich etwa vom "Allwetterzoo". Auch fünf Natur-Reservate wurden auf die CD aufgenommen.

Übrigens kommen Eingeweihten die Schriftzüge auf CD-Hülle und Begrüßungs-Bildschirm eigenartig bekannt vor: Es ist das Logo von Frank Gorgas' "WWW.Zoos.DE", dem Informations-System über deutsche Zoos im Internet. Trotz Ähnlichkeiten auch im Namen: Alles geklaut! Auch mit der fast gleichnamigen Sendung des Bayrischen Fernsehens hat diese CD nichts zu tun.

Jeder Park-Eintrag hat ein bis fünf Bilder zu bieten (mancher auch gar keine - Multimedia!). Am linken Bildschirmrand aufeinandergestapelt, wurden sie einfach aus Prospekten übernommen, deutlich erkennbar, weil streifig und blaß gescannt. In den kurzen Texten auf der rechten Bildschirmseite erfährt der Wissensdurstige einiges über die Serviceangebote der Zoos, doch wenig über seine Tiere. So scheint der Zoo Rostock nur zwei Affenarten und Haustiere zu halten. Eine zweite Seite bietet dürftige Basis-Informationen wie Öffnungszeiten und Eintrittspreise.

Die einzige Zusatzfunktion ist eine Themenauswahl. Allerdings werden unter den Punkten "Öffnungszeiten ganzjährig" oder "Spielplätze" dann doch wieder fast alle Parks aufgelistet. "Tierbeobachtungen" dagegen können offensichtlich nur in 22 der Zoos durchgeführt werden! Hier muß man die Hoffnung, auf Spezialzoos oder besondere Tiere hingewiesen zu werden, schnell aufgegeben.

Nun aber zu den Zoos - erstes Ziel natürlich: Hannover. Aber enttäuschenderweise fehlt unser Zoo gleich ganz! Ein Blick auf die Karte offenbart in der Umgebung erstaunlicherweise nur mehrere Delphin-Symbole. Doch dabei handelt es sich lediglich um die unglücklich unter "Sonstige" einsortierten Parks in Springe, Hodenhagen und Walsrode. Auch die größeren Zoos der Umgebung sucht man vergebens: Osnabrück, Dortmund, Magdeburg - Fehlanzeige; auch Ströhen und Hankensbüttel fehlen. Vor allem Ostdeutschland ist unterrepräsentiert, hier sind auch Tierpark Berlin, Zoo Leipzig und Zoo Halle auf der Vermißtenliste.

Im Vogelpark Walsrode wird keine einzige der vielen Tierarten genannt und der Leser mit Angaben wie wurden.

Auf der Karte ist bei Hannover nur das Rasti-Land zu finden, doch in der Zoo-Liste ist unser Zoo dann doch verzeichnet. Des Rätsels Lösung: Eingezeichnet ist der Zoo Hannover in etwa dort, wo einst der Schulatlas Stendal vermutete! Auch sonst sind die Markierungsquadrate recht kreativ verteilt, wenn man etwa das "Blühende Barock Ludwigsburg" in Mannheim suchen muß. Der Beitrag über den Zoo Hannover ist noch auf dem Stand vor dem Bau des Gorillabergs, was nicht allein durch das Alter der CD zu entschuldigen ist (eine neuere Ausgabe als von 1997 ist offensichtlich nicht im Handel). Als "der neue Zoo Hannover" bezeichnet, wird hier als besonders beliebt das "Affenbabyhaus" angegeben.

Die Besonderheiten der Zoos werden selten richtig herausgestellt - Beispiele: Unter den 15 Bildern aus dem Zoo Leipzig sind 12 aus dem Aquarium, und der Text dazu nennt als Hauptattraktion "viele Fischarten". Unter dem berühmten Hagenbeck'schen Afrikapanorama findet sich die lapidare Unterschrift "großer Vogelteich". Die speziellen Informationen über einzelne Zoos sind dürftig, auch der Berliner Zoo ist wieder kurz abgehandelt: An Tieren werden hier nur Komodo-Warane ("in der Krokodilhalle") und Pandas erwähnt.

Sehr lobenswert ist eine Volltextsuche, die es theoretisch ermöglichen würde, z.B. alle Zoos nach bestimmten Anlagen oder Tieren zu durchsuchen - wenn diese Informationen vorhanden wären. Selbst bei "gewöhnlichen" Zootieren scheitert man: Die Suche nach "Gorilla" ergibt lediglich "Museum für Naturkunde Berlin", "Löwe" ergibt nur "Zoo Augsburg"; Schimpanse, Orang-Utan und Eisbär sind gar nicht erst vorhanden, ebensowenig Begriffe wie Naturschutz oder Zuchtprogramm.

Überzeugen auf den ersten Blick noch klarer Aufbau und kurze Ladezeiten, werden die reinen Textseiten mit den immer gleichen Hintergrundbildern schnell langweilig. Die Texte, etwas ausführlicher als bei "Zoos & Co.", sind knapp, aber immerhin inhaltlich meist korrekt. Die größeren Parks wurden mit bis zu 15 recht guten Bildern garniert. Auf der CD-ROM finden sich auch 13 Videos, doch nur vier davon gehören zu Zoos und sind wiederum unverändert übernommene Werbe-Videos. Die Anfahrtskizze, zu jedem Park vorhanden, ist zwar schön bunt und übersichtlich, aber ermöglicht nur die Anfahrt zur jeweiligen Stadt - die oft schwierige Suche nach dem Zoo wird so nicht erleichtert.

Vorteilhaft ist, daß dieses Programm auch unter Windows3.1 und auf kleineren Rechnern läuft. Diese CD-ROM eignet sich bedingt als Freizeitführer und bietet einen ersten Überblick vor allem über den Service der wenigen aufgeführten Zoos, doch sagt fast nichts über deren Anlagen und die gezeigten Tiere aus.

"Zoos in Deutschland" heißt die dritte CD-ROM, eine Produktion von NaturSpot.de in Herford. Das kleine Unternehmen hat seine CD randvoll gepackt, und zwar nicht nur mit Videos, sondern auch mit echten Multi-Media-Elementen wie 360°-Panoramen, Diashows, Animationen und Tierstimmen.

Nicht weniger als 400 Zoos und andere öffentliche Tierhaltungen werden hier vorgestellt, weit mehr als die meisten Zoo-Interessierten selbst kennen. Darunter sind ausnahmslos alle großen Zoos; selbst ganz neue Parks wie Vogelpark Plantaria in Kevelaer, Reptilienzoo Moers oder das SeaLifeCenter Timmendorfer Strand werden vorgestellt.

Navigiert wird auch hier über eine diesmal sehr große Deutschlandkarte oder eine alphabetische Zoo-Liste, die nach Typ des Zoos einschränkbar ist. Innerhalb des Programms findet man sich, trotz der großen Funktionsfülle, mit den übersichtlichen Schaltflächen leicht zurecht. Dazu kommen für alle Zoos die wichtigsten Angaben über Tier- und Artenzahl bis hin zu Öffnungszeiten, Anfahrtswegen (bis zum Zoo), Telefonnummern und die Namen in darüber hinaus sogar noch eine Einführung in Geschichte und Wirken der Zoologischen Gärten. Fachliche Fehler sucht man vergebens. Man merkt, daß hier auch Zoologen am Werk waren, die diese CD gleichermaßen mit Engagement und Fachwissen zusammengestellt haben.

Die Fülle an Multi-Media-Elementen überfordert zwar besonders ältere Rechner, auf denen dann die etwas zähen Start- und Endsequenzen eine Nutzung als Datenbank erschweren. Doch ist diese CD-ROM die einzige der drei getesteten Silberscheiben, die für den Zoo-Interessierten empfehlenswert ist.

Sind die anderen getesteten CDs nur so aktuell und umfassend wie die Informationen, die ihnen die Zoos zur Verfügung stellten, floß in die NaturSpot.de-Produktionauch auch Hintergrundwissen ein. Bei "auskunft-unwilligen" Zoos wurde sogar selbst recherchiert. Die beiden ersten getesteten CDs führen als Zoo-Freizeitführer den Benutzer eher in die Irre und sind allenfalls eingeschränkt zum Nachschlagen von Adressen und Service-Einrichtungen geeignet. "Zoos in Deutschland" hingegen bietet nicht nur die aktuellsten Daten und schöpft das Multimedia-Potential voll aus, sondern bietet mit Hintergrundinformationen und ausführlichen Zooportraits auch noch dem zoologisch und tiergärtnerisch Vorgebildeten viele Stunden an "virtuellen Zoobummeln" - und das auch hin und wieder mit einem Schuß Humor. Diese CD-ROM kann nicht nur uneingeschränkt als idealer Freizeit- und Ausflugsplaner dienen, sondern gibt zudem einen umfassenden Überblick über die Zoolandschaft der Bundesrepublik. Sie ist nicht die Billigste, aber die Preiswerteste.


ZGAP Mitteilungen - Mitteilungsblatt der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz, München.
Ausgabe Juni 1999: Neue Veröffentlichungen - Test Zoos in Deutschland

Im Multimedia-Zeitalter werden große Datenmengen nur noch selten in dicken Nachschlagewerken publiziert, sondern preisgünstig auf schillernde Silberscheiben gepreßt.

Zoos in Deutschland, eine von NaturSpot.de in Zusammenarbeit mit der Zoo-AG Bielefeld produzierte CD-ROM, stellt weit über 400 Zoologische Gärten und andere öffentliche Tierhaltungen vor, und das keineswegs nur unkritisch. Zum einen dient die CD-ROM als Nachschlagewerk mit allen wichtigen Daten vom Tierbestand bis zu Öffnungszeiten, Adressen (in Zusammenarbeit mit Quantum e.V.) und Anfahrt. Das Informationsangebot geht aber weit darüber hinaus.

Die kleinen Parks werden jeweils auf mehreren Bildschirmseiten (1200 insgesamt) in Wort und Bild vorgestellt, 35 der größeren Zoos in ausführlichen Portraits mit Multi-Media-Elementen (360°-Panoramen, Animationen, Diashows, Tierstimmen...). Beim virtuellen Zoobummel stößt man immer wieder auf Überraschungen, so animierte Rüsselspringer oder Gehegebau im Zeitraffer. Vor allem auch Natur- und Artenschutzaktivitäten sind dargestellt.

Natürlich sind die Tiere das Wichtigste im Zoo. So werden jeweils spezielle Bewohner fachlich korrekt vorgestellt, dazu kommen gut 200 Arten im Tierlexikon, das neben bekannten Zootieren auch z.B. Kagu, Anoa oder Kiang bietet. Dabei wird immer auch auf Bedrohung und Erhaltungsbemühungen eingegangen. Im Interna-Teil sind neben Zoo- auch Artenschutzverbände kurz vorgestellt, so die ZGAP mit den wichtigsten Projekten.

Ein Tierstimmen-Spiel, eine Deutschlandkarte zum Auffinden der Zoos, das Fachwort-Glossar und eine Darstellung der Geschichte und heutiger Aufgaben der Zoos runden die CD-ROM ab.

Dem versierten Artenschützer mag diese CD-ROM zoologisch wenig Neues bieten, dafür aber einen umfassenden und sorgfältig recherchierten Überblick über die deutsche Zoolandschaft. Als fundierter Freizeitführer ist sie genauso zu empfehlen wie für etwas größere Kinder mit Interesse an


Wunderwelt Zoo 3/1999 (Kostenlose Zoo-Zeitschrift, die in Schweizer Zoos ausliegt, vom bekannten Tierfotografen Willi Dolder)

Eine gelungene, nahezu vollständige Zusammenstellung der Zoos und Tiergärten Deutschlands mit 1500 Bildern und Grafiken, 1200 Seiten Information und 35 Dia-Shows mit Musik. Anbetracht der Fülle an Zoos, Aquarien, Vogel- und Safariparks müssen die einzelnen Beiträge notgedrungen kurz sein, sodass derjenige, der vertiefende Informtionen wünscht, etwas zu kurz kommt. Trotzdem empfehlenswert! Willi Dolder